Meine vorletzte Serie über Libellen hat mir unheimlich viel Spaß bereitet. Mich hat die positive Resonanz trotzdem überrascht. Ich hätte nicht vermutet, dass "Insektenfotos" soviel Begeisterung hervorrufen können.
In jener Serie konnte ich ein Flugbild schießen, das einer Smaragdlibelle. Diese Sache ließ mich nicht los und ich dachte mir, "warum nicht die englische Übersetzung der Libelle ("Dragonfly") wörtlich nehmen". Also befasste ich mich mit dem Thema und setzte mir das Ziel, eine Serie von Flugbildern zu erstellen. Jetzt, im Frühherbst, gibt es einige Arten, die sich gut dafür eignen.
Anders als bei meiner vorherigen Serie, musste ein Teleobjektiv her. Zwar kommen Libellen auch durchaus nah an den Menschen heran, aber in der Regel nur kurz und einmalig, sobald man das Habitat betritt. Für gute Flugaufnahmen benötigt man aber recht viele Versuche und ein Individuum mit einer immer wieder kehrenden Flugroute. Diese Routen liegen dann häufig 1-5 Meter vor der Uferlinie eines Sees, demnach keine Möglichkeit bis auf "Makro-Abstand" heran zu kommen. Ich nahm mein Sigma 150-600 Sports zur Hand, das seit vielen Monaten unbenutzt im Schrank lag, da ich kaum noch in der Telefotografie unterwegs bin.
12 Flugaufnahmen konnte ich umsetzen. Eingesetzte Zeit vor Ort: ca. 7x3 Stunden. Eine überschaubare Ausbeute für gut 20 Stunden plus Anfahrt. Ich war allerdings sehr zufrieden, da ich einige recht abstrakte Szenen genauso umsetzen konnte, wie ich es mir vorgenommen hatte. Beigefügt noch sechs weitere Bilder ohne Flugszene, die ich als "Beifang" gerne mitnahm.
Ich wünsche allen einen guten Start in den Herbst.
Beste Grüße,
Thomas
Für Nichtfotografen oder Technikinteressierte sei gesagt, dass die runden, weißen "Unschärfekreise" im Hintergrund entstehen, wenn Reflektionen (in diesem Falle Schwebeteilchen auf der Wasseroberfläche eines Teiches) im Gegenlicht in der Unschärfe liegen, es wurde ja nur auf die Libelle scharf gestellt. Wichtig dabei ist, dass man mit einer "Offenblende" arbeitet: das macht die Schärfentiefe zwar nochmal geringer und führt zu noch mehr Ausschuss, jedoch hat man ansonsten leicht eckige statt runde "Unschärfekreise" und das sieht in der Regel wenig harmonisch aus. Ich erläutere das schon mal den Nichtfotografen, da sonst die gleich kommenden Fotos zu einem kopfschüttelnden "das ist doch mit Photoshop gemacht" führen. Ist es nämlich definitiv nicht...