Wie bereits im ersten Teil der Serie angedeutet, sanken nach dem vielen Neuschnee Anfang Januar die Temperaturen in Belgien für knapp zwei Wochen auf hohe Minusgrade – selbst an den normalerweise recht milden Flusstälern, z.B. in den dichten Wäldern des „Valle de la Hoëgne“.
In den höher gelegenen Teilen des Flusses trug jeder noch so kleine Stein des Flussbettes eine Schneedecke von bis zu 40 cm Höhe, das war toll anzuschauen. Interessant empfand ich die Wandlungsfähigkeit dieser Flusslandschaft. Trotz der konstanten Minusgrade variierten der Wasserpegel und somit die Eisstrukturen von Tag zu Tag. Als wechsele sich Tauwetter und Frost ab, was eigentlich nicht sein konnte, da selbst die Tageshöchsttemperaturen bei weit unter 0 Grad lagen.
Die idealen Bedingungen für Eistrukturen stellten sich schließlich letzten Samstag ein. Zuvor froren weite Teile des Flusses zu und an diesem Tag sank der Wasserpegel deutlich. In Folge dessen bildeten sich an vielen Stellen zwischen der gefrorenen Eis-Oberfläche und der niedrigeren Wasser-Oberfläche unzählige Eiszapfen. Über den ganzen Fluss hinweg: das war unfassbar schön. Alle Detailfotos, die ich die Tage zuvor mit viel Aufwand gemacht hatte, wanderten nach diesem Tag in den digitalen Papierkorb, weil fast alle Stellen an diesem Tag besser aussahen. Schon am nächsten Morgen waren all die Strukturen wie „weg gespült“, da der Wasserpegel enorm anstieg. Dies war wiederum nicht nachvollziehbar, da die Nacht mit -13° besonders kalt war.
Auch die größeren Kaskaden und Wasserfälle froren zu und ermöglichten so Aufnahmen, die ich eigentlich im Winter auf Island umsetzen wollte. Dass dies 115 Kilometer von Köln möglich ist, hätte ich nie vermutet.
Genug verzapft, viel Spaß beim Betrachten den Bilder!
Beste Grüße,
Thomas