Halt Stopp! Bei meinem dritten und vermeintlich letzten Teil der„Frozen-Serie" hatte ich die Rechnung ohne den Wetterfrosch gemacht, denn tatsächlich fiel nochmal in der Nacht von Sonntag auf (Rosen-)Montag in den mittleren Lagen Neuschnee und dieser Tag sollte es in sich haben...
Durch den starken Wind blieb der Schnee zwar nicht auf den feinen Ästen der Bäume liegen, jedoch ergaben sich durch die hohe Schneedecke andere interessante Bedingungen, wie ihr gleich sehen werdet. Am Montag bin ich insgesamt 12 Kilometer durch das Hochmoor gelaufen, circa fünf Kilometer davon durch recht tiefen Schnee, was meine Knochen leider auch noch in diesem Moment, Freitagabend, spüren ;-)
Im Prinzip hatte ich nur vor, eine ganz bestimmte Perspektive meines Lieblingsbaumes im Querformat zu fotografieren. Trotz einer ungewöhnlich späten Ankunft im „Zielgebiet" gegen 10.15 Uhr war es immer noch sehr nebelig. Einige Minuten später wechselten sich Sonne und dunkle Wolken im Sekundentakt ab: ein herrliches Szenario mit tollen Lichtstimmungen. Glück gehabt, normalerweise halten sich diese Bedingungen nur ein bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang.
Ab circa 16.45 Uhr (nur gut, dass ich mich bei -5° und Starkwind dick angezogen hatte) fing der Himmel an, sich zu färben. Es folgte eine absolut imposante Stunde mit einem Himmel zwischen sanften Pastellfarben und dramatischen Wolkenzügen. Ich kannte solche „Burning-Sky"-Momente, aber die Pastellfarben des Himmels auf der dem Sonnenuntergang abgewandten Seite mit dem Licht im Rücken fand ich noch viel interessanter. Das hatte ich so noch nicht gesehen und es passte wunderbar zur Schneelandschaft. Das war einer der schönsten Lichtstimmungen, die ich in meinem Fotografenleben gesehen habe.
Nun befand ich mich gerade nicht auf Island oder den Lofoten, sodass es mangels guter Motive (mittlerweile war ich schon auf dem Rückweg) nicht ganz einfach war, diese Stimmung in Szene zu setzen. Ich entdeckte schließlich noch ein Gebiet mit einer für das Venn ungewöhnlich stark geschlossenen Schneedecke: ohne „Unrat" und herausschauenden Moor-Gräsern, nur mit einzelnen kleinen Bäumen. Im Nachhinein gefallen mir monochrome Motive für diese ganz speziellen Bedingungen sehr gut.
Die Bilder zeige ich daher heute in chronologischer Reihenfolge. Alle Bilder dieser Serie entstanden an einem einzigen Tag, was mir bei einer Landschaftsserie noch nie gelungen ist. Hier der unerwartete, vierte Teil meiner Frozen-Serie: diesmal in allen erdenklichen Farben.
Beste Grüße,
Thomas