Erst einmal herzlich Willkommen zu meiner neuen Website! Endlich ist sie fertiggestellt: es war eine Menge Arbeit für mich und insbesondere für Christina, die die Umsetzung maßgeblich vorangetrieben hat. Ein paar ältere Bloginhalte werden in den kommenden Wochen noch übertragen, doch das Wichtigste steht.
Der erste Blogeintrag ist ein ganz besonderer für mich und ist daher auch ein wenig länger als sonst. Seit zehn Jahren beschäftige ich mich nun mit der Naturfotografie und genau vor drei Jahren beschloss ich, meine schwere Superteleausrüstung zu verkaufen und mich für eine Weile voll und ganz auf ein „Genre“ zu fokussieren: Landschaftsfotografie. Ziel war es, mir bei unseren Reisen ein kleines, aber feines Portfolio an guten Landschaftsaufnahmen aufzubauen, da mich diese Bilder mehr und mehr faszinierten.
Wie bei den meisten fotografischen Vorhaben habe ich zunächst sehr viel recherchiert: über mehrere Wochen verteilt sicherlich eine knapp dreistellige Anzahl an Stunden. Ich wollte mir einen präzisen Eindruck davon verschaffen, wo auf dieser Welt die besten Landschaftsaufnahmen entstehen. Vom nördlichen Polarmeer über Schottland, Namibia bis zu den Falklandinseln hatte ich damals so ziemlich jeden halbwegs interessanten „Spot“ recherchiert. Schließlich erstellte ich mir eine Liste mit ganz konkreten Stellen: Stränden, Flüssen, Bergpanoramen und Hochplateaus. Die Liste umfasste erstmal über zweihundert Spots. Nun galt es zu priorisieren und mein wichtigstes Kriterium dabei war die Vielseitigkeit eines Gebietes.
Zum Glück (würde meine Flugangst jetzt sagen) liegen viele dieser Spots auf „engstem Raum“, nämlich in Europa. Außerhalb Europas schieden mit gerade mal drei Ausnahmen sehr viele Gebiete aus, da ich mich bei der Landschaftsfotografie an diesen Stellen auch nachts ganz alleine sicher und mit einem guten Gefühl aufhalten können muss, weil ich die Morgensessions meist alleine absolviere. Insbesondere in den großen Nationalparks der USA und in weiten Teilen Asiens und Afrikas war mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken, etwa aufgrund der Tierwelt. Am Ende priorisierte ich 36 verschiedene Spots, die man in neun Gebieten Europas findet. Hier exemplarisch ein Highlight der jeweiligen Gebiete:
- England: die als “Dinosaur Eggs“ bekannten Steine der Strände im äußersten Westen (Cornwall)
- Österreich: den beeindruckenden großen Ahornboden mit den bis zu 500 Jahre alten Berg-Ahorne (Tirol)
- Portugal: die “schönsten Sandstrände Südeuropas“ im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina (Algarve)
- Island: den „Diamond Beach“ mit seinen natürlich entstandenen funkelnden Eisskulpturen (Sudhurland)
- Italien: die in Herbstfarben getauchten massiven Bergpanoramen der Dolomiten (Südtirol)
- Spanien: die aus Game-of-Thrones-Drehorten bekannten und beeindruckenden Flysch-Gesteinsformationen mit einem Alter von 50-100 Millionen Jahre (vom Baskenland über Kantabrien nach Asturien)
- Schweiz: die Formen und smaragdgrünen Farben des Verzascatals (Tessin)
- Deutschland: die kristallklaren Bergseen und -flüsse des Nationalparks Berchtesgaden (Bayern)
- Norwegen: die weißen Sandstrände des europäischen Nordmeeres im Vordergrund schneebedeckter Berge (Lofoten)
Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber ich habe es nun in der letzten Woche geschafft und innerhalb von drei Jahren alle 36 Spots bereisen können. Dabei möchte ich erwähnen, dass ich sie nicht „abgeklappert“ habe, das könnte man sogar noch schneller schaffen. Ich war an JEDEM der 36 Spots mindestens mehrere Tage, weil meiner Erfahrung nach nur dann eine wirklich zufriedenstellende Beschäftigung mit dem jeweiligen Highlight möglich ist und man verschiedene Facetten zeigen kann. Daher ist für mich mit dem Besuch der Lofoten ein großer fotografischer Meilenstein erreicht: es war das letzte noch fehlende Gebiet auf dieser Liste.
Nicht aus Zufall kam „das Beste“ zum Schluss. Ich habe in den letzten drei Jahren unheimlich viel gelernt, vor allem hinsichtlich der Motiverkennung und
Vordergrundgestaltung. Hätte ich diese sehr aufwändige Reise bereits vor zwei bis drei Jahren absolviert, wäre ich nicht mal mit einem Drittel der guten Aufnahmen zurückgekehrt. Ich fühlte mich zum ersten Mal sehr sicher in der Motiverkennung und hatte eine ganz genaue Vorstellung davon, wo ich bei welchem Tidenstand zu welcher Uhrzeit zu sein hatte.
In den kommenden Jahren werde ich mich nun wieder etwas breiter in der Naturfotografie aufstellen, vieles im Heimatbereich umsetzen und das ein und
vor allem andere Portfolio weiter aufbauen, auch abseits der Landschaftsfotografie.
Das Tollste war für mich bei diesen ganzen Touren übrigens weniger das Wetterglück, die gute Bildausbeute oder die einmaligen Naturlebnisse, sondern dass ich (mit Ausnahme der Flysch-Gesteine) alle Spots und imposanten Eindrücke vor Ort gemeinsam mit meiner Freundin Christina teilen konnte, was alles andere als selbstverständlich bei den teilweise sehr herausfordernden Umständen solcher Reisen ist. Ohne ihre Unterstützung hätte das nicht geklappt: es war wunderbar, mit ihr diese Orte zu bereisen.
Hier nun die erste von insgesamt drei Bilderserien unserer abenteuerlichen Reise nördlich des Polarkreises. Außerdem findet ihr in der Rubrik „Filme“ ein kurzes Video mit einigen Impressionen aus dem wunderschönen Norden Norwegens. Schon in Kürze folgt dann die zweite Serie mit einigen Aufnahmen der Polarlichter.
Viel Spaß mit den Bilden und beste Grüße,
Thomas