In diesem Blogeintrag möchte ich euch die zweite meiner drei Bilderserien der Lofoten zeigen und diesmal auch berichten, wie ich diese wunderschöne Inselkette fotografisch erlebt habe.
Die Lofoten liegen auf demselben Breitengrad wie Nord-Sibirien und Nord-Alaska, also in einer ziemlich kalten Zone unserer Erde. Gleichzeitig ist das Klima jedoch durch den Einfluss des Golfstroms verhältnismäßig mild, was in der Kombination einige Besonderheiten mit sich bringt. Ein ständiges Schwanken um den Gefrierpunkt sorgt für viel Glatteis, sodass man sowohl die Autoreifen, als auch die eigenen Schuhsohlen mit Spikes ausrüsten muss, um sich dort sicher bewegen zu können. Gepaart mit extrem wechselhaftem Wetter und regelmäßigen Schneeverwehungen stellen die äußeren Umstände an vielen Tagen eine echte Herausforderung für den Fotografen dar, neben der ohnehin schon aufwändigen Anreise.
Nun aber zu den guten Seiten, die eindeutig überwiegen 😉 Fotografisch machen die Lofoten einfach nur Spaß und sind meines Erachtens weltweit einmalig, wenn man die Fotografie an (Sand)-Stränden liebt. Drei Gründe dafür möchte ich gerne hervorheben:
Erstens sind gute Spots auf den Lofoten auf engstem Raum üppig verteilt, mühelos recherchiert und (nach Anreise) täglich schnell zu erreichen. Das war in den letzten beiden Jahren bei den Spots beispielsweise in Cornwall, an der Algarve und insbesondere im Baskenland sowie in Asturien mit deutlich mehr Mühe, Fahrtzeiten oder gar dem ein oder anderen Kletterakt verbunden.
Zweitens sind die Kontraste zwischen dem Himmel und der Landschaft häufig sehr gering. So ist der Sand recht hell und viele Motive ohnehin schneebedeckt. Eine gute Chance, sehr „freundliche“ oder zum Beispiel pastellfarbene Landschaftsbilder zu erstellen. Für mich war das der Hauptgrund für meine "Faszination Lofoten", selbst auf Island ist dies an vielen Stellen ganz anders.
Der dritte Grund ist die türkis-blau-grüne Farbe des europäischen Nordmeeres. Eine solch intensive Färbung habe ich an europäischen Stränden noch nicht gesehen: einfach nur traumhaft. Übrigens kommen diese Farben vor allem dann zum Vorschein, wenn der Himmel „hinter“ der Kamera heller ist, als in "Blickrichtung“ des Fotografen. Wenn beispielsweise über dem Meer ein dunkles Wolkenband vorbei zieht, entsteht ein regelrechtes Farbspektakel.
Die Bildausbeute übertraf meine zurückhaltenden Erwartungen, da ich mit deutlich mehr Tagen gerechnet hatte, an denen die Motive mit Nebel umhüllt sind und man das Fotografieren einstellen oder sich fotografisch eher auf Details fokussieren muss... ähnlich wie wir es in einer Woche unseres ersten Islandurlaubs
erlebt hatten. Doch von den 24 Sessions (jeweils bei Sonnenauf- und Untergang an den 12 Tagen vor Ort) konnte ich nur ein einziges Mal wetterbedingt kaum
fotografieren. Vor allem aber stellten sich bei der Mehrheit der Sessions noch schöne sanfte Farben im Himmel ein, was dort nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Wie schon im ersten Teil angedeutet, halfen mir bei dieser Reise die Erfahrungen der letzten drei Jahre sehr. Vor allem habe ich mittlerweile eine immer präzisere Vorstellung, an welchen Szenen ich mich nicht länger aufhalte, was viele Dinge erleichtert und verkürzt. Aus oben genanntem Grund fokussierte ich mich sehr auf Motive mit hellen Vordergründen, auch wenn es auf den Lofoten ebenso beeindruckende dunkle Felslandschaften gibt.
Abschließend noch ein Hinweis zu den Polarlichtern. Nachdem wir auf Island schon einmal leichte und mittelstarke Nordlichter sehen konnten, hatten wir auf dieser Reise das Glück für wenigstens eine Stunde starke Aktivitäten zu beobachten: das war ein großer Unterschied und einfach grandios. Fast wie ein Kaleidoskop am Nachthimmel. Zwar standen solche Nachtbilder nicht in meinem fotografischen Fokus, doch einige Aufnahmen konnte ich "mitbringen".
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Anschauen der Bilder...
Ich hoffe, euch hat die zweite Bilderserie der Lofoten gefallen. Falls ihr auch Lust auf "bewegte" Bilder habt, schaut euch gern meinen Film über die beeindruckende Inselkette an. Viel Spaß dabei!
Beste Grüße,
Thomas