Heute möchte ich euch den letzten Teil meiner Uhu-Serie präsentieren, auf den ich auch ein wenig stolz bin. Denn gerade bei diesen Aufnahmen war die Erfolgsquote recht gering und ich musste mir die wenigen guten Momente durch viele Versuche „erkämpfen“.
Es waren auch andere Fotografen vor Ort und ich habe oft sehr ungläubige Blicke geerntet wenn ich davon erzählte in der Dunkelheit noch da zu bleiben – ziemlich oft begegnete mir der Satz „das bringt doch nichts“. Nun, ob dem so ist, kann nach dieser Serie jeder für sich beurteilen 😉
Die nachfolgenden 30 Aufnahmen sind zur einen Hälfte nachts entstanden, zur anderen Hälfte in der Dämmerung bzw tiefen blauen Stunde, in Verbindung mit einer leichten Unterbelichtung. Letzteres wirkte dann ganz gut, wenn der Uhu bereits ganz leicht vom Himmel erhellt war, doch das dahinter liegende Habitat noch oder schon im Dunkeln lag – diesen Effekt mochte ich sehr.
Bei den Nachtaufnahmen hat mir die ein oder andere städtische Lichtquelle am Fuße des Steinbruchs geholfen. Denn selbst wenn die nächste Laterne weiter entfernt war, strahlte doch an vielen Stellen ein kleines aber entscheidendes Quäntchen Licht auf die Uhus. Wenn sie in unmittelbarer Nähe der Laterne landeten, waren die Aufnahmen allerdings nicht mehr zu gebrauchen.
Besonders fasziniert hatte mich das Leuchten der Augen bei diesen spärlichen Lichtverhältnissen – die orangene Färbung leuchtet nachts regelrecht auf, wenn sie in Richtung einer Lichtquelle schauen. Allerdings ist dieser Teil i.d.R. während der Nacht reduziert, da sich die Pupillen der Tiere in der Dunkelheit stark erweitern – jedoch nicht immer wie ich festgestellt habe. Auch wenn sie noch so sehr im Dunkeln sitzen – wenn sie in Richtung einer Lichtquelle schauen, sind auch mitten in der Nacht die schwarzen Pupillen deutlich kleiner.
Technisch brauchte ich auch eine gewisse Frustrationstoleranz – die Belichtungszeit lag schnell bei 1/8 bis 1/40 Sekunde. In 2 Fällen sogar bei einer halben Sekunde, dafür mussten die Uhus auch einfach mitspielen - und es ging auch nur mit Spiegelvorauslösung und stabilem Unterbau. Entsprechend war bei diesen Lichtverhältnissen der Ausschuss sehr hoch aber doch sind einige sehr scharfe Bilder heraus gekommen, die ich euch nun zeigen möchte.
Mit Blick auf die nächsten Wochen bin ich aber auch froh, mal wieder andere Motive zu fotografieren, bei denen man auch regelmäßig mit guter Ausbeute heim kehrt – denn z.B. in den letzten 4 Fotosessions habe ich insgesamt 1 Bild produziert und mir viele Stunden einfach nur die Beine in den Baum gestanden. Auch in der Mitte des „Projektes“, etwa nach gut 25 von 51 Besuchen, stand ich kurz vor dem Abbruch, da sich 5 mal hintereinander keine Uhus in adäquater Nähe zeigten, nur in Form der "Standardszenen" oben im Steinbruch. Ich war schon kurz davor es kein 6.Mal zu versuchen, habs aber glücklicherweise durchgezogen und danach erst den Großteil dieser letzten Nacht-Serie umsetzen können.
Mein dickes Teleobjektiv werde ich auf jeden Fall die nächsten Wochen mal beiseite legen und freue mich schon auf die Frühherbst-Saison in den Heidelandschaften und auf die kleinen und leichteren Objektive 😅😉
Ich wünsche nun viel Spaß mit diesem letzten Teil meiner Uhu-Serie und hoffe, euch hat mein kleines dreigeteiltes Projekt gefallen 😀 👋
Viele Grüße,
Thomas
Es ging aber auch noch dunkler, wie in dieser Szene bei 1/5 Sekunde. Mit meinem bloßen Auge konnte ich diese Szene durch den Sucher auch nur noch schemenhaft erkennen, der Liveview stieg zuvor bereits aus. Diese Belichtungszeit war aber auch die längste, die ich noch gerade so mit Hand am Auslöser und ohne Kabel(vor)auslösung umsetzen konnte.
Die komplette Serie dieser Szene habe ich mit iso 5000 und einer halben Sekunde Belichtungszeit umgesetzt.
Diese Szene lag schon im späten morgendlichen Dämmerlicht; um die unruhigen Äste weitestgehend auszublenden entschied ich mich für diese unterbelichtete Variante.
Besonders fasziniert hatte mich die Reflektion auf dem rechten Auge, der Uhu schaute in Richtung einer weiter entfernte Laterne.
Nun hoffe ich, ihr könnt` meine wochenlange Faszination für diese wunderbaren Tiere nachvollziehen und ich bedanke mich ganz herzlich für euer Interesse!
Beste Grüße,
Thomas