An einem -eigentlich unscheinbaren- Vogel kommt man auf den Balearen nicht vorbei: dem gerade mal 12 Gramm wiegenden Schwarzkehlchen. Sie sind in Europa, auch in Deutschland, sehr verbreitet, doch auf Mallorca stehen sie praktisch an jedem Supermarkt 😉
Trotz seiner winzigen Größe habe ich sie im April und Mai auf Mallorca sehr mutig erlebt: auch vor dem jagenden Raubwürger hatten sie wenig Respekt, saßen auch einige Male nur einen Meter vor mir und verjagten jeden kleineren Singvogel aus seinem Revier, ganz schön tough.
Im Laufe der Fotosessions, in denen ich es eigentlich eher auf andere Vögel abgesehen hatte, kamen sie immer wieder mal vor die Linse und irgendwann entschied ich, diesen kleinen Vögeln eine Serie zu widmen. Es müssen ja nicht immer die spektakulären Tierarten sein. oder?.
Schwarzkehlchenbilder hatte ich bereits, aber meist nur auf den gleichen typisch deutschen Pflanzen und Habitaten. Dabei war die Umsetzung einer Großaufnahme immer wesentlich leichter als eine solche mit einem schönen Habitat, das auch eine gewissen Bildaufbau erlaubt. Auf Mallorca hatte ich einen günstigen Zeitpunkt erwischt, um diese Tiere in interessanten Habitaten zu fotografieren, zudem bei tollem Licht. Auf den im April praktisch auf jedem Acker wachsenden Blumenwiesen, wie auch auf den filigranen „Queller“-Pflanzen an den salzigen Seen der Insel.
Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal eine 20-fps-Kamera dabei; das half mir, die Vögel auch immer wieder mal mit einer schönen Flügelhaltung zu fotografieren. Früher war sowas eher ein Glückstreffer. Allerdings konnte man nicht erst auslösen, wenn das Tier abhob – das passiert nämlich in Sekundenbruchteilen. Also habe ich häufig durchgedrückt, in der Hoffnung eines baldigen Abfluges. Irgendwann kannte man das Verhalten und wusste, wann sie länger sitzen bleiben und wann die Wahrscheinlichkeit eines Abfluges in den nächsten Sekunden hoch ist. Das klappte auch ganz gut, führte aber schon zu massiven Auslöse-Anzahlen, immerhin in 20 Sekunden 400 Bilder und das bei X Abflügen pro Stunde. Das hat mich schon in der späteren Selektion genervt, aber auf der anderen Seite kann man das Verhalten der Tiere damit viel besser vermitteln.
Es hat hat wirklich Spaß gemacht, diese fleißigen kleinen Vögel, die bis zu drei Bruten im Jahr groß ziehen, zu beobachten. Nun hoffe ich, dass ihr etwas mit meiner Serie dieser schlichten Singvögel anfangen könnt und wünsche euch nun viel Spaß beim Betrachten der Bilder! Kleiner Tipp: tut dies bei dieser Serie am besten am großen Monitor, da es sehr auf die kleinen Details ankommt.
Viele Grüße,
Thomas
Ich hoffe, dieser letzte Teil meiner Mallorca-Serie hat euch gefallen 😃🖐
Liebe Grüße,
Thomas