Heute berichte ich mal zu einem Thema, von dem ich eigentlich überhaupt keine Ahnung habe 😅 Es geht um (Windows)-Computer. Nutzen tue ich sie gerne, vor allem mit Lightroom. Doch was da genau unter dem Gehäuse schlummert, damit habe ich mich sehr lange nicht mehr beschäftigt, da ich zuletzt immer Komplettrechner gekauft habe.
Im Zuge der immer stärker werdenden Bearbeitungsprogramme, gerade seit den KI-gestützten Funktionen, nervte mich allerdings die geringe Geschwindigkeit meines PC`s, auch wenn er sonst stabil läuft. Es wurde Zeit für etwas Neues und darum hatte ich mich im Oktober gekümmert.
Bei der Recherche bin ich schließlich doch etwas tiefer eingetaucht als vorhergesehen und möchte heute mal meine Gedanken und Entscheidungen dazu teilen, da im Zuge KI-Berechnungen und großen Bilddateien viele FotografInnen vor diesem Problem stehen dürften.
Für echte PC-Kenner ist der Artikel am Ende sicher uninteressant – wer jedoch einen älteren Büro- oder Gamingrechner zur Verfügung hat, von den Rechenzeiten z.B. einer Entrauschung (mit Topaz, DxO oder Lightroom) genervt ist und sich die Frage nach einem besseren System stellt - für den könnte er interessant sein. Das erwartet euch:
- Welches Gerät habe ich bisher genutzt?
- Was war das Problem?
- Was waren die Ursachen?
- Wie sah meine Lösung aus?
- Wie sind die Auswirkungen in der Praxis?
- Meine wichtigsten Erkenntnisse
- Schlussbemerkung
Los geht’s jetzt!
Was hatte ich bisher genutzt?
In den letzten 15 Jahren habe ich eigentlich immer -für die jeweilige Zeit- recht solide Rechner besessen, für Lightroom und Office mehr als ausreichend. Die Anforderungen für diese Programme waren nie sehr hoch. Nur wenn ich ab und zu mal einen Film in Adobe Premiere geschnitten habe, bin ich natürlich an die Grenzen gestoßen, das ging aber auch immer noch ganz ok.
Zuletzt komme ich ganz konkret von diesem Gerät, das ich seit April 2018 genutzt habe: dem Gamingrechner „MSI Aegis 3“ VR7RC. Der hatte unter anderem:
- Einen Intel Core i7-7700 Prozessor
- Eine Nvidia Geforce GTX1060 Grafikkarte 6gb
- 16GB DDR4 RAM Arbeitsspeicher
- Eine 256GB SSD Festplatte, über die im wesentlichen Windows lief
- Und noch eine 2 TB HDD Festplatte für größere Daten
Am Kauftag war es schon ein Auslaufmodell und somit ist das ein Rechner mit dem technischen Stand von vor 7-8 Jahren. 5-6 Jahre lang war der Rechner für Office und Lightroom für mich absolut ausreichend, bis Adobe auf die Idee kam, KI-gestützte Funktionen mehr und mehr zu implementieren.
Was war das Problem?
Im Prinzip gab es 4 Baustellen, bei denen die Geschwindigkeit des MSI Aegis einfach nicht mehr praktikabel war und einen flüssigen Workflow bremste:
- Die oben genannten KI-gestützten Funktionen sind zwar ziemlich gut und erleichtern in der Entwicklung einer Raw-Datei ziemlich viel, doch das benötigt Rechenpower. Wer übrigens meint, dass
KI-gestützte Funktionen nur irgendwelche fancy Bearbeitungsschritte sind, die das Bildergebnis „verfälschen“, wie zum Beispiel den Austausch eines Himmels über die Software Luminar, der irrt.
Selbst einfache Maskierungsoptionen in Lightroom (z.B. automatische Himmelserkennung, Nutzung des Objektpinsels etc) sowie die Entrauschung eines Bildes fallen darunter:
Die Entrauschung zum Beispiel EINER unbearbeiteten 45mp-Datei aus der Nikon Z8 (unkomprimiertes Raw Format mit 52mb; Lightroom Version 14.01) benötigte sage und schreibe knapp 2 Minuten, genauer gesagt 1:56 min bei Stärke 36 und natürlich aktivierter GPU-Beschleunigung. Das ist mein Hauptschmerzpunkt.
- Ebenfalls Rechen-intensiv ist (schon seit Längerem) die Erstellung einer HDR- oder Panoramadatei, die sich aus vielen Bildern zusammensetzt, gerade bei den heutigen mp-Größen der
Kamera-Sensoren bzw. daraus resultierenden Raw-Dateien. HDR erstelle ich mittlerweile auch häufiger, da leider im Zuge der Stacked Sensoren (Z8/Z9) ein wenig Dynamik verloren gegangen ist. Auch
das dauert -je nach Anzahl der Bilder- mehrere Minuten. Schon das Rendern der Vorschauen dauert meist eine gefühlte Ewigkeit.
- Das Exportieren größerer Datenmengen nervte mich regelmäßig massiv (z.B. eines Lightroom-Katalogs oder einer größeren Anzahl von TIFF Dateien etc), hier musste ich den Rechner häufiger über
Nacht anlassen. Ich muss das „aus Gründen“ häufiger tun und das ist für mich ein großer Punkt.
- Gleiches gilt für das Kopieren größerer Datenmengen (z.B. zur Datensicherung) auf externem Datenträger, wobei hier natürlich auch die Leistung des externen Trägers hinein spielt.
Das waren die wesentlichen Schmerzpunkte. Somit stellte sich die Frage, warum ist das eigentlich so?
Was waren die Ursachen?
Erstmal müssen Ursachen nicht unbedingt in der Hardware liegen. Zum Beispiel können auch Lightroom Einstellungen das System optimieren oder verlangsamen. Dazu hat etwa der Fotograf Stephan Forstmann mal diesen guten Artikel geschrieben, den ich empfehlen kann. Am Ende kann es natürlich trotzdem so wie bei mir kommen: man stellt fest, dass trotz dieser Optimierungen die Hardware zu langsam bleibt.
Offen gesprochen wurden mir die genauen Ursachen erst mehr und mehr klar, als ich auf der Suche nach einem neuen Rechner war und ziemlich viel gelesen hatte (Foren & Tech-Blogs) und mich außerdem mit Kollegen, FotografInnen und Beratern aus dem Computer-Fachhandel ausgetauscht hatte.
Dabei könnte ich jetzt auf jede Komponente meines alten Rechners eingehen, ich greife mir aber nur die 3 wichtigsten Komponenten heraus, die aus meiner Sicht die größten Verbesserungshebel darstellten.
- Die Grafikkarte (vor allem die Hauptkomponente „GPU“) hat eine größere Auswirkung auf die Geschwindigkeit als ich das angenommen hatte. Ich hatte für die Performance fälschlicherweise immer
nur auf die Kombination aus Prozessor, Arbeitsspeicher und Festplatte geschaut und bin in der Vergangenheit auch so beraten worden, dass eine „teure“ Grafikkarte nur für Gamer und
Videospezialisten wirklich interessant sei. Das stimmt nicht (mehr) und gerade mit den KI-gestützten Funktionen ist die Power der Grafikkarte immer wichtiger. Was ich auch in diesem Zusammenhang
nicht wusste: selbst bei einfachen Exportvorgängen spielt das eine Rolle. Übrigens stellte ich fest, dass die (geringen) empfohlenen Anforderungen seitens Adobe für Lightroom nicht wirklich
Ausschlag gebend sind, wenn man das System optimieren möchte, siehe auch meine Erkenntnisse am Ende des Artikels
- Bei Kopier- und Exportvorgängen lief alles über meine 2-TB-HDD-Festplatte und da es noch eine einfache „sich drehende HDD“ war habe ich hier viel Zeit verloren – damals waren die SSD aber
auch noch spürbar teurer, weshalb ich nur eine 250gb SSD nahm und dachte „Hauptsache Betriebssystem und Lightroom befinden sich auf der schnellen Platte, für alles andere reicht die HDD“…vertan
sprach der Hahn…
- Der Arbeitsspeicher von 16gb (DDR4) ist für meinen Verwendungszweck nicht mehr zeitgemäß und schränkt bei intensiver Nutzung des Rechners einfach zu sehr ein – das war auch der offensichtlichste Punkt und mir von Anfang an bewusst
Das waren die „Hauptverantwortlichen“ für die eingeschränkte Leistung.
Was sah meine Lösung aus?
Durch den Austausch und die ausführliche Recherche war mir schon klar, dass ich ein gewisses Budget investieren muss, wenn ich einen einigermaßen zukunftssicheren PC für die Foto- und Videobearbeitung haben möchte (ich glaube sowas ist ohnehin immer nur auf einen Zeithorizont von max. 5 Jahren möglich). Ursprünglich hatte ich ein Budget von 2k als Grenze gesetzt. Und damit kommt man im Jahr 2024 auch locker aus und erhält eine deutlich bessere Performance als beim o.g. MSI Aegis.
Um das vorweg zu nehmen, ich bin offen gesagt ein wenig darüber gelandet, bei 2,4k 🙄 Das hatte einfach was damit zu tun, dass ich bei diesem Kauf in der Performance noch Luft nach oben haben wollte, angesichts der schnellen Weiterentwicklung der Softwares. Außerdem schnibbel ich ab und zu auch mal 4k Videos mit Premiere.
Nun kannte ich meine Anforderungen und suchte zunächst einen Komplettrechner, im „Gaming“- oder „Workstation“-Bereich, dazu gibt es auch spezielle Anbieter. Mir fiel dabei allerdings auf, dass (im Budgetrahmen) immer irgendeine Komponente nicht passte und kein Rechner 100% auf mich abgestimmt war. Zum Beispiel hatten viele Rechner ein Bluray Laufwerk – etwas, dass ich seit 10 Jahren nicht mehr nutze, warum also dafür bezahlen…
Schlussendlich bin ich zur Entscheidung gekommen, meinen Rechner selbst im Computerfachhandel zu konfigurieren und dort zusammenbauen und vertesten zu lassen, da ich davon keine Ahnung habe. So war das Preis-Leistungsverhältnis wirklich besser. Ich habe mich letztlich für folgende Komponenten entschieden, jeweils mit kurzen Anmerkungen versehen:
- Gehäuse: ENDORFY Arx 700 Ai
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- Ziemlich schlicht, angeblich ein guter Airflow und seitlich verglast, fand ich ganz schick…
- Ziemlich schlicht, angeblich ein guter Airflow und seitlich verglast, fand ich ganz schick…
- CPU: Intel Core i7 14700K 8+12x 3.40Ghz / Turbo bis 5.60Ghz / 28 Threads
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- I7 ist nicht gleich I7 wie ich feststellen musste, hier gibt es viele Unterschiede und übrigens gibt es viele I9 Prozessoren auf dem Markt die günstiger sind als dieser moderne I7,
dieser hier wurde mir gleich von mehreren Seiten empfohlen
- I7 ist nicht gleich I7 wie ich feststellen musste, hier gibt es viele Unterschiede und übrigens gibt es viele I9 Prozessoren auf dem Markt die günstiger sind als dieser moderne I7,
dieser hier wurde mir gleich von mehreren Seiten empfohlen
- Mainboard: MSI MAG Z790 Tomahawk WIFI
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- Solide, hat einfach alles was ich brauche, aber auch nicht mehr (auch hinsichtlich USB-Anschlüsse, Wifi, Silence-mode etc)
- Solide, hat einfach alles was ich brauche, aber auch nicht mehr (auch hinsichtlich USB-Anschlüsse, Wifi, Silence-mode etc)
- Grafikkarte: Gainward Geforce nVidia RTX4070Ti SUPER 16Gb
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- Hier habe ich es etwas übertrieben und nach meiner Recherche ist alles ab RTX 3060 12gb gut, die RTX 4070 12gb wäre auch top, ich wollte aber richtig Power 😉 Siehe hierzu auch meinen
Hinweis bei den Erkenntnissen weiter unten
- Hier habe ich es etwas übertrieben und nach meiner Recherche ist alles ab RTX 3060 12gb gut, die RTX 4070 12gb wäre auch top, ich wollte aber richtig Power 😉 Siehe hierzu auch meinen
Hinweis bei den Erkenntnissen weiter unten
- Arbeitsspeicher: ADATA XPG Lancer 64Gb DDR5 6000Mhz CL30 Kit (2x 32Gb)
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- Gutes Preisleistungsverhältnis für eine 64er gemäß Reviews
- Gutes Preisleistungsverhältnis für eine 64er gemäß Reviews
- SSD: Samsung 990 Pro 4Tb M.2 PCIe SSD
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- Diese Komponente war in der Recherche leicht, da sich hier ausnahmsweise fast alle in Punkto der tollen Geschwindigkeit & Qualität einig sind
- Diese Komponente war in der Recherche leicht, da sich hier ausnahmsweise fast alle in Punkto der tollen Geschwindigkeit & Qualität einig sind
- Netzteil: MSI MPG A850G PCIE5 850W Gold
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- 1000W wären noch zukunftssicherer, aber irgendwann geht einem das Geld aus 😉
- 1000W wären noch zukunftssicherer, aber irgendwann geht einem das Geld aus 😉
- CPU Kühler: Arctic Liquid Freezer III 360
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- Laut Tests ein gutes Preisleistungsverhältnis
- Laut Tests ein gutes Preisleistungsverhältnis
- Betriebssystem Windows 11 pro 64
Mir fehlt jetzt die Zeit und Muße, das jeweils noch tiefer zu begründen; es gab fast bei jeder Komponente Vor- und Nachteile und etliche Alternativen.
Warum eigentlich ein PC und kein Notebook? Da gibt es natürlich kein richtig und falsch. Ich selbst bin ja als Fotograf ohnehin „gezwungen“, irgendwann im Workflow stationär vor einem ordentlichen hardwarekalibrierten Monitor (bei mir ein Eizo der CG-Serie) zu sitzen um die finale Entwicklung wirklich präzise durchführen zu können. Ich mag das aber auch lieber am Monitor, schon wegen der Größe und weniger wegen der Kalibrierung. Auch wenn ich auf Reisen viele Vorarbeiten mit meinem Samsung Book 3 Pro 360 schon vor Ort erledige.
Am Ende sitze ich also sowieso stationär an meinem Arbeitsplatz. Und bei allen Möglichkeiten moderner Verschlüsselung fühle ich mich auf Reisen sicherer, wenn ich nicht all meine Daten auf dem Notebook habe. Wir reisen sehr viel und da kann schnell was abhanden kommen. Nebenbei bemerkt müsste ich für ein Notebook mit ähnlichen Leistungsdaten wesentlich mehr Geld auf den Tisch legen.
Wie sind die Auswirkungen in der Praxis?
Natürlich ziemlich beeindruckend, für Jemanden der von einem 7 Jahre alten Rechner kommt, das ist wenig überraschend 😉
Für mich ist vor allem erstmal bei Export von Katalogen (inkl. Bilder) und größeren TIFF-Anzahlen ein Wunsch in Erfüllung gegangen und es geht einfach rasend schnell. Ja, es hat sich sehr gelohnt!
Kopiervorgänge passieren gefühlt in Lichtgeschwindigkeit und bei der HDR-Zusammensetzung sehe ich außerdem die Vorschau nun schon nach wenigen Momenten, eine Wohltat! Ich entschuldige die unpräzisen Formulierungen aber hier müssen auch mal Gefühle raus 😅
Die Entrauschung würde ich mir offen gesprochen noch kürzer wünschen, aber hier kann ich mal Zahlen nennen: wie oben schonmal angedeutet, benötigte beim MSI Aegis ein 45mp Raw (52mb) bei Stärke 36 und mit aktivierter GPU Beschleunigung 1:56 Minuten. Jetzt, mit dem neuen Rechner, sind es 11 Sekunden für das gleiche Bild – Hallelujah 😁 Eher aufgerundet, eigentlich komme ich mit der Smartphone Stoppuhr auf 10,8 Sekunden. Übrigens zeigt der Berechnungs-Forecast sogar nur 6 Sekunden bei den 45mp Bildern an. Und nach diesen 6 Sekunden ist das Bild auch fertig entrauscht - allerdings, bis die Bilder (automatisch) gestapelt sind, das Bild samt Vorschau-Thumb im Katalog sichtbar ist und das verbesserte Bild groß angezeigt wird, waren es 10,8 Sekunden. Ich werde mal sehen, ob ich das auch noch reduziert bekomme.
Das ist immerhin die gut 10fache Geschwindigkeit gegenüber dem Aegis und bringt mich auch an dieser Stelle super voran! Hierzu möchte ich auch mal erwähnen, dass lt. Benchmark Tests selbst die meisten aktuellen McBook Pro`s mit M3 Chip in der Preisklasse 3.500 – 5.000 € für die Entrauschung einer 45mp Datei 20-26 Sekunden benötigen, da kann also auch Apple nicht zaubern und nVidia scheint hier sehr gut mit Adobe zu harmonisieren.
Ganz nebenbei gibt es noch 3 nette Nebeneffekte: der neue Rechner ist deutlich leiser (eigentlich nicht hörbar im „Office-Modus“) als der MSI Aegis, hat ein sehr viel schnelleres WIFI und mehr sowie performantere USB-Anschlüsse. Der einzige Nachteil, den ich bisher festgestellt habe ist eigentlich nur das Gewicht – der Aegis war kleiner und leichter. Das ist aber für mich bei einem Desktop-Rechner, den ich überhaupt nicht bewege, irrelevant.
Meine wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:
- Die Eigenkonfiguration lohnt am Ende und ist im Nachhinein auch nicht sonderlich kompliziert – auf diesem Weg bekomme ich im Fachhandel zu 100% auf mich ausgerichtete Komponenten und habe ein top Preisleistungsverhältnis, da ich auf speziell für mich unwichtige Komponenten verzichten kann und Wichtiges priorisieren kann (bspw. beim Laufwerk, LAN, USB, Anschlüsse etc)
- Ein professioneller Zusammenbau einer Eigenkonfiguration fällt preislich kaum ins Gewicht (schwankte bei meiner Recherche zwischen 80-140 € und ich hatte den Eindruck, dass es teils auch verhandelbar ist, abhängig von der Konfiguration)
- In eine gute Grafikkarte (v.a in die Hauptkomponente GPU) zu investieren lohnt sich sehr; nicht nur für Gamer, sondern auch in der Bildbearbeitung bei den KI-Maskierungen, Entrauschungen, HDRn, Exportvorgängen, beim Rendern, den Vorschauen etc.
- Prozessor-seitig ist (Intel) kein I9 notwendig, um auf sehr gute Leistungsdaten zu kommen (siehe Zeit zur Entrauschung)
- Ich würde in Sachen Arbeitsspeicher nicht unter 64gb gehen, schon gar nicht mit Blick auf zukünftige Dateigrößen (vielleicht auch mal über 45mp?) und Systemanforderungen
- Beim „Board“ (inkl.Peripherie) gilt es aufzupassen, dass auch ein Silent mode unterstützt wird, wenn man den PC auch für Office laufen lassen möchte und dies gewünscht ist – die genannte Konfiguration ist super leise
- Den kompletten Festplatten Raum würde ich nur noch mit schnellen und mittlerweile erschwinglichen SSDs ausstatten und gar nicht mehr auf HDD`s setzen - außer vielleicht bei externem Storage aufgrund hoher Datenmengen und einhergehenden Kosten
An diesem Punkt möchte ich noch auf eine Besonderheit hinweisen:
Mir fiel bei der Recherche auf, dass immer wieder von „Experten“ auf die (nämlich recht geringen) nominellen Anforderungen von Adobe für Lightroom hingewiesen wird, die zum Beispiel bei der
Grafikkarte weit unterhalb einer 4070 TI Super und 16gb liegen.
Entsprechend wird oft abgeleitet, dass der Invest in Grafikkarten, aber auch Arbeitsspeicher > 32gb und Prozessoren ab einer bestimmten Kategorie/Preisklasse kaum Vorteile bringt und das wird meist auch nochmal technisch (und ich finde auch durchaus plausibel klingend) begründet. Soviel zur Theorie.
Demgegenüber steht allerdings die Praxis: zum Beispiel die vielen praktischen Erfahrungsberichte von Lightroom-Usern, die EINE Komponente ihrer PC-Konfiguration (z.B. bessere Grafikkarte) getauscht haben und im Anschluss die Leistung verglichen. Oder aber die teils durch User in Foren angestoßenen Benchmark-Tests mit Benennung der jeweiligen Konfiguration und Testergebnisse.
Hier zeigt sich nämlich ein ganz anderes Bild und plötzlich sind die Rechner mit hochwertiger CPU, 64er RAM und z.B. 4070er Grafikkarten und höher doch „zufälligerweise“ schneller als diejenigen Rechner die gerade mal die von Adobe empfohlenen Parameter erfüllen. Diese Diskrepanz gilt es aus meiner Sicht zu berücksichtigen.
Schlussbemerkung
Eines habe ich aus der Recherche mitgenommen: so eine gewisse „diffuse“ Informationslage bei der Beurteilung von Konfigurationen und die Widersprüchlichkeit seitens Kennern und Experten ist ja in der Computerbranche noch schlimmer als in der Fotobranche 😅 Wenn ich 100 „Kenner“ nach einer optimalen Konfiguration zu einem bestimmten Budget frage, bekomme ich mit Sicherheit 100 verschiedene Antworten.
Und doch merkt man immer wieder mal ein paar gemeinsame Nenner und mit denen habe ich einfach versucht zu arbeiten. Daher habe ich bei meinen Erkenntnissen bewusst darauf verzichtet, über Marken und Modelle zu sprechen, sondern einfach versucht zu abstrahieren, welche Eigenschaften nach meinen Erkenntnissen wichtig sind.
Danke an alle, denen ich zwischen September und Oktober in dieser Sache auf den Keks gehen durfte mit meinen vielen Fragen 🙏
Ich selbst habe übrigens den Rechner am Ende bei Krotus Computer in Bochum bauen lassen, dort habe ich auch nochmal eine gute und ausführliche abschließende Beratung erhalten und fand auch die Preise fair (hier liegt kein Sponsoring vor, wie auch mit keiner der anderen hier erwähnten Computer-Firmen!).
Soweit meine Gedanken zu diesem Thema, und jetzt wünsche ich viel Spaß bei der weiteren Recherche falls auch du noch auf der Suche bist 😉
Viele Grüße,
Thomas